Markus Tanner
Seit 150 Jahren leistet der STV Wittenbach einen Mehrwert.
Das Industriegebiet Bahnhof Nord-Ost soll langfristig zum Gebiet mit gemischten Nutzungen transformiert werden. z.V.g.
Gemeinsam mit drei Grundeigentümern möchte die Stadt Gossau für das bisherige Industriegebiet Bahnhof Nord-Ost ein Leitbild für neue Nutzungsmöglichkeiten und zukünftige bauliche Entwicklungen erarbeiten. Mittel- bis langfristig soll der Schwerpunkt auf Wohnnutzung sowie Dienstleistung und Gewerbe gelegt werden.
Stadtentwicklung Auf den Parzellen, auf denen sich heute die Liegenschaften der Braun AG, der Baumhaus AG, ehemals bekannt als Eberle Nafag AG, und der Karl Bubenhofer AG befinden, sowie auf der angrenzenden städtischen Parzelle mit Rathaus und Fürstenlandsaal soll eine gesamtheitliche, städtebauliche Entwicklung ermöglicht werden. «Die drei Firmen sind sehr stark in den Planungsprozess einbezogen. Die Planungskosten werden aufgeteilt», erklärt Alex Christel, Projektleiter Stadtentwicklung Gossau. Die Stadt übernehme zwar den Lead in der Verfahrensorganisation und -begleitung, doch handle es sich um ein gemeinsames Projekt der vier Grundeigentümer. Für das Gebiet in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof wird eine hohe Dichte vorgesehen. Wie das Gebiet dereinst aussehen soll, lässt sich noch nicht sagen, wie Christel erklärt: «Es ist eben gerade die Aufgabe in diesem ergebnisoffenen Prozess, städtebauliche Fragen beispielsweise zu Volumen der Bauten oder zur Ausgestaltung des Freiraums zu klären.»
Die Planung wird von externen Experten begleitet, wie die Stadt schreibt. «Dabei handelt es sich um Architekten, Städtebauer, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplaner», sagt Christel. Organisiert werde das Verfahren von der Stadt, die genannten Vertreter brächten ihre Expertise ein. Im nächsten Frühling soll ein gesamtheitliches städtebauliches Leitbild für neue Nutzungsmöglichkeiten und für zukünftige bauliche Entwicklungen vorliegen. Die Stadt spricht von einem langen Planungshorizont für das Gebiet. «Eine konkrete Zahl zu nennen, ist nicht möglich. Eine Betriebsverlegung erfolgt nicht von heute auf morgen», erklärt Christel.
Die bestehenden industriellen Nutzungen der verschiedenen Liegenschaften müssten mittelfristig ohne Einschränkung weitergeführt werden können, daher der lange Planungshorizont. Für die langfristige Weiterentwicklung der Produktionstätigkeiten der Karl Bubenhofer AG sieht der sich aktuell in der Mitwirkung befindliche Zonenplan ein Areal in Arnegg vor, die Braun AG wird ihren Betrieb weiter östlich ins Industriequartier verschieben. Um eine harmonische Nutzung des Gebiets sowohl für die aktuell bestehende Industrie als auch für zukünftige Zwecke zu ermöglichen, sollen im Planungsprozess Strategien für eine etappenweise Entwicklung erarbeitet werden. Dabei würden die Rahmenbedingungen sowie die Abstimmung der weiteren Entwicklungsphasen definiert, schreibt die Stadt. Ein besonderes Augenmerk gelte der Gestaltung des öffentlichen Raums. «Bei einer Verdichtung auf den privaten Parzellen kommt dem öffentlichen Raum eine umso wichtigere Rolle zu», erklärt Christel. Da zukünftig keine Ausnutzungsziffern mehr vorgesehen werden, befinde man sich in der Stadtentwicklung stets auf der Suche nach dem richtigen Mass zwischen Überbauung und Freiraum. Starre Verhältniszahlen würden dieser Frage nicht gerecht:. «Letztlich hängt es vom Gesamtkonzept ab, was als verträglich angeschaut wird», stellt Christel fest.
tb
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