Markus Tanner
Seit 150 Jahren leistet der STV Wittenbach einen Mehrwert.
Vor 24 Jahren wurde der Verein «thearteria» Andwil gegründet, der seither das Ziel verfolgt, die Begeisterung für das Theater zu leben und weiterzugeben. Alle zwei Jahre feiert ein neues Stück Premiere. Am 25. Oktober ist es erneut soweit.
TheaterDas neue Stück «Spieled wiiter!» ist der verzweifelte Ruf der Regisseurin in dieser Komödie, wenn ihre Schauspielenden wieder einmal alles falsch machen. Aber Vorsicht: Die Regisseurin ist auch nur eine Rolle im Stück. Denn die Ausgangssituation ist so einfach wie wirkungsvoll: Eine Theatergruppe probt ein spannendes Kriminalstück. Doch die Leute führen zunächst sich selbst auf, mit allen ihren Eigenheiten. Der Theatersaal wird zur Bühne, und es entwickelt sich ein zweistündiges Chaos, in dem keine der handelnden Personen etwas zu lachen hat – das Publikum dafür aber umso mehr. So wird das Stück der «thearteria» beschrieben und Tanja Hoppler, die zum ersten Mal im Andwiler Theaterverein Regie führt, meint weiter: «Das Stück hat drei Akte: man sieht zuerst eine Probensituation, in der es nicht gut läuft, dann die holprige Generalprobe und schlussendlich die Premiere – man sieht also fast alles, was sich bei einer Theaterproduktion normalerweise abspielt. Man kann von einer Metaebene sprechen, deshalb ist es ein sehr anspruchsvolles Stück», erläutert Hoppler. Die Schauspielenden müssten komplett bei sich sein, um die Rollen ausfüllen zu können. «Je weniger man den Alltag mitbringt, desto besser ist man in der Rolle», sagt die Regisseurin. Die Proben des Ensembles würden glücklicherweise aber gut laufen, nicht so wie jene im Stück, so Hoppler und lacht. Gesamthaft stehen zwölf Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne. Geprobt wird seit Sommer.
Die Schauspielenden konnten sich, was die Entwicklung ihrer Charaktere betraf, intensiv einbringen. «Ich finde es immer spannend, gemeinsam zu schauen, wohin die Reise für den Charakter geht. Es wäre zu rigide, wenn die Rolle nicht vom Skript abweichen dürfte», sagt Hoppler. Der Präsident des Vereins, Marcel Sieber, leitet das Projekt, spielt selbst aber auch mit. «Sie lässt uns viele Freiheiten und merkt als Profi, wo wir bremsen müssen und wo wir uns weiter vertiefen können», sagt Sieber. Er spielt seit bald 40 Jahren Theater. Auch Eliane Blumer ist seit einigen Jahren dabei, ist im Vorstand und übernimmt im aktuellen Stück die Regieassistenz. Ausserdem wird sie die Theaterbar betreiben. Welches Stück jeweils aufgeführt wird, entscheidet eine Stückwahlkommission. «Diese liest infrage kommende Stücke durch und entscheiden nach gewissen Kriterien, ob ein Stück in die Endauswahl kommt», sagt Sieber. Im Anschluss wird aber immer noch mit allen diskutiert und ein gemeinsamer Entscheid gefällt. «Es braucht immer auch ein Stück mit der korrekten Anzahl Männer und Frauen. Bei diesem Stück hat die Regie beispielsweise zwei Rollen ergänzt», sagt Blumer. Der Verein zählt rund 30 Mitglieder, nicht alle sind aber auf der Bühne. «Bei einem Aufruf melden sich meist Spielende, obwohl ein Theaterverein auch diverse andere Chargen besetzen muss», so Blumer. Alle Daten für das Stück sind unter www.thearteria.ch zu finden.
Stefanie Rohner
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