Markus Tanner
Seit 150 Jahren leistet der STV Wittenbach einen Mehrwert.
Jeannine Gleichmann-Federer (links) und Gabi Federer sind mitten in den Vorbereitungen im Spiegelzelt. tb
51 Vorstellungen für über 8'000 Besucherinnen und Besucher wird das gut 20-köpfige Team um Gabi Federer und Jeannine Gleichmann-Federer in dieser Saison im Tingel-Tangel Varieté geben. Das Programm «Zirkus der Nacht» verspricht Begegnungen mit den Geheimnissen der Nacht.
Tingel-Tangel Varieté Noch ist das Spiegelzelt eine grosse Baustelle. «Wir sind mitten in den Vorbereitungen und es bleibt viel zu tun», sagt Jeannine Gleichmann-Federer, die gemeinsam mit ihrer Mutter Gabi Federer für das Varieté im Zoo verantwortlich zeichnet. In diesem Jahr präsentieren die beiden Gastgeberinnen gemeinsam mit einem Dutzend Artisten den «Zirkus der Nacht». «Es wird nicht gruslig, aber geheimnisvoll. Wir wollen das Mythische und Magische der Nacht präsentieren», erklärt Gleichmann-Federer. Die Idee hätten sie schon länger mit sich getragen, doch habe der Zeitpunkt bisher nie gepasst. «Das Dekor ist in Schwarz-Weiss gehalten und wir spielen mit Hell und Dunkel», erklärt Gabi Federer, die Gründerin des Varietés, die in ihre 21. Saison steigt. In diesem Jahr hat das Team die Zahl der Vorstellungen nochmals erhöht. Durchschnittlich an vier Abenden pro Woche und insgesamt 51-mal werden sie den «Zirkus der Nacht» ab 13. November aufführen.
Mit dem Buchungsstand zeigen sich die beiden Organisatorinnen äusserst zufrieden: «Rund 80 Prozent der Tickets sind bereits verkauft. Für die Treue der Gäste sind wir sehr dankbar», betonen sie unisono. In diesem Jahr wurde der Vorverkauf gleich nach Abschluss der letzten Ausgabe eröffnet. «Rund 2'000 Tickets haben wir bereits verkauft, bevor überhaupt das Programm feststand. Das ist ein sehr grosser Vertrauensbeweis», freut sich Gleichmann-Federer. Sie hätten sehr viele Stammkundinnen und -kunden, die jedes Jahr ins Varieté kommen, ergänzt ihre Mutter. «Das Varieté hat sich zu einem wichtigen Standbein des Zoos entwickelt, das im Gegensatz zum Hauptgeschäft nicht wetterabhängig ist», erklärt Federer. Gerade in den besucherschwächeren Monaten im Winter seien so Einnahmen garantiert. Einen guten Ruf geniesst das Tingel-Tangel Varieté nicht nur mehr bei den Gästen, sondern auch bei den Artistinnen und Artisten. «Diese kommen meist weit herum, da sie in unterschiedlichen Organisationen auftreten, und sie loben uns immer als angenehmen Arbeitgeber», erzählt Gleichmann-Federer. Das Engagement sei zwar streng, aber es herrsche stets eine sehr gute Atmosphäre im Team.
In diesem Jahr verpflichteten die Organisatorinnen für einmal fast ausschliesslich Artisten, die noch nie zuvor im Walter Zoo spielten. «Das ist jeweils sehr spannend, wenn alle erstmals zusammenkommen. Wir kennen die Artisten nur aus wenigen Gesprächen oder vielleicht mal von einer Anprobe», erzählt Federer. «In diesem Jahr haben wir verschiedene charakterstarke Persönlichkeiten», ergänzt ihre Tochter mit einem Schmunzeln. Gezeigt werden im «Zirkus der Nacht» Zauber-, Messerwurf-, Luftring-, Cyr Wheel-, Jonglage- und Rollschuhnummern, verrät Gleichmann-Federer, die auch in diesem Jahr wieder selbst als Artistin im Einsatz stehen wird. Während das Training ihrer Nummern für die Artisten zum Alltag gehört, erfolgt die gemeinsame Abstimmung im Varieté in vergleichsweiser kurzer Zeit. Nur gerade neun Tage bleiben vom offiziellen Probebeginn bis zur Premiere. «Je detaillierter wir das Programm im Kopf haben, desto schneller kommen wir vorwärts. Aber es gibt immer auch Überraschungen, die Anpassungen erfordern», erzählt Gleichmann-Federer.
Das gelte gerade auch für den Einsatz von Requisiten. Diese werden wie das Bühnenbild von einem vierköpfigen Team des Walter Zoos in einer Industriehalle in Winkeln hergestellt. Dabei erhalten die festen Mitarbeiter immer auch Hilfe von freiwilligen Helferinnen und Helfern. «Das sind zwischen sieben und neun Personen, die sich in ganz unterschiedlichen Pensen ehrenamtlich für unser Varieté engagieren», erzählt Gleichmann-Federer. Eine Schlüsselrolle kommt auch dem Küchenteam zu, das Abend für Abend ein optisch und kulinarisch überzeugendes Viergang-Menü herzaubern muss. «Es ist für das fünfköpfige Küchenteam eine sehr strenge Zeit, aber der Glamour schwappt auch in die Küche über», berichtet Federer. Die Artistinnen und Artisten, welche die Gänge servieren, sorgten auch in der Küche für gute Stimmung. Neben den Artisten bedienen fünf weitere temporär verpflichtete Servicekräfte Abend für Abend die 160 Gäste.
Tobias Baumann
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