Markus Tanner
Seit 150 Jahren leistet der STV Wittenbach einen Mehrwert.
Der Stadtrat möchte die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität auf der Bahnhofstrasse erhöhen. Ein durchgehender Strassenverlauf und beidseitige Trottoire sollen den Fuss- und Veloverkehr stärken, mehr Grünflächen zu einem verbesserten Stadtklima beitragen. Heute lädt die Stadt zur Informationsveranstaltung.
Bahnhofstrasse Für die Neugestaltung unterteilt die Stadt die 1913 erstellte Verbindung zwischen Bahnhof und Stadtzentrum in vier Abschnitte. Beim Bahnhof soll die bereits bestehende Begegnungszone mit einer optischen Einengung des Strassenraums und entsiegelten Grünflächen aufgewertet werden. Dies gilt auch für den Abschnitt Lindenplatz. Dieser wird nach den Vorstellungen der Projektverantwortlichen zum Begegnungsort. Auch hier sorgen entsiegelte Flächen und Bäume für ein angenehmeres Stadtklima. «Mehr Grün und Versickerungsflächen machen Gossau widerstandsfähiger gegen Hitzeperioden und bei Starkregen. Mehr Grün und weniger Asphalt sind die Antworten auf klimabedingte Veränderungen und werten Lebensräume auf – gerade in Zeiten der Klimaerwärmung», heisst es dazu im Flyer zum Projekt, den alle Gossauer Haushalte erhalten haben. Insgesamt soll die Bahnhofstrasse zu den bestehenden 38 Bäumen 22 zusätzliche erhalten.
Der Abschnitt Rathaus und Bundwiese wird im Projektvorschlag offener gestaltet, indem die Hecke vor dem Fürstenlandsaal einer durchgezogenen Treppenanlage weicht. Entlang der Bundwiese werden zusätzliche Bäume gepflanzt. Barrierefreie Übergänge und zusätzliche Sitzbereiche sollen auch in diesem Bereich die Aufenthaltsqualität steigern. Weiter nördlich, im Abschnitt mit den historischen Gebäuden, ist mehr Strassenfläche für den Fuss- und Veloverkehr vorgesehen. Die Parkplätze in diesem Bereich werden gemäss den Sicherheitsnormen angeordnet, was zu einer anzahlmässigen Reduktion führt. Im Perimeter der Bahnhofstrasse sollen insgesamt 46 öffentliche Strassenparkplätze aufgehoben werden. Die Projektverantwortlichen verweisen im Flyer darauf, dass mit den «halb ausgelasteten Parkgaragen» Fürstenlandsaal und Perron 3 (insgesamt 114 Parkplätze) sowie den 27 im Perimeter verbleibenden Strassenparkplätzen bei einer gezählten durchschnittlichen Belegung von 93 Plätzen noch immer genügend Parkierungsmöglichkeiten zur Verfügung stünden.
Zu den Kosten von insgesamt 8 Millionen Franken schreibt die Stadt, die «Ohnehin-Kosten» würden sich auf 5,7 Millionen belaufen, da die Strasse und die Werkleitungen auch ohne Neugestaltung saniert werden müssen. Bleiben 2,3 Millionen für die Gestaltung des Strassenraums, wobei die Stadt die Beiträge von Bund und Kanton mit ca. 1,0 Million angibt. Die notwendige Sanierung biete die Chance zur Neugestaltung. «Die Bahnhofstrasse mit den geschützten Bäumen soll endlich ihrer Rolle und historischen Bedeutung gerecht werden», schreibt die Stadt und erinnert daran, dass mit einer Neugestaltung Ziele aus verschiedenen Konzepten umgesetzt würden. Im Stadtentwicklungskonzept heisst es zur Bahnhofstrasse: «Die urbane Achse stärkt die Schlüsselfunktion der Bahnhofstrasse als zentrale Fuss- und Veloverkehrsachse mit erhöhter Aufenthaltsqualität, erweiterten Erdgeschossnutzungen und optimierter Verkehrslenkung.» Im Richtplan ist von attraktiv gestalteten Strassenräumen die Rede und im Gesamtverkehrskonzept von einer belebten Stadtachse im Sinne einer «Promenade».
Heute Abend informiert die Stadt um 19.30 Uhr an einer Informationsveranstaltung über das Projekt. Die Mitwirkung läuft bis am 30. November (mitwirken.stadtgossau.ch/bahnhof strasse). Nach allfälligen Projektanpassungen soll im nächsten Jahr der Kreditantrag ans Stadtparlament erfolgen. Danach folgen bis zu einem möglichen Baubeginn eine Volksabstimmung und ein Genehmigungsverfahren.
Von Tobias Baumann
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